Der Rollator als verlässlicher Helfer im Alltag

 

 

Der Rollator als verlässlicher Helfer im Alltag

Der Rollator ist für seinen Besitzer ein unerlässlicher Begleiter in allen Lebenslagen. Egal ob als Sicherheitshelfer, beim Spaziergang oder beim Einkauf: Rollatoren sind nicht nur medizinisch und therapeutisch interessant, sondern vermögen es auch, Sicherheit und Funktionalität zu vereinen.

Im Alltag wird das Gerät schnell zum ständigen Begleiter. Patienten denen ein solcher Alltagshelfer verordnet wurde oder die sich aus freien Stücken zum Kauf eines Rollators entschieden haben, zeigen meist schon nach kurzer Zeit eine Verbesserung des allgemeinen Gangbildes. Viele berichten zudem auch von einem gestärkten Sicherheitsgefühl bei der motorischen Betätigung, besonders im Freien.

Wo man sich bis vor kurzem nur ungern vor die eigene Haustür gewagt hat, kehrt durch den Rollator nun wieder mehr Mobilität und damit auch mehr Lebensfreude ein. Wege, die vorher noch unerreichbar und ewig lang schienen, sind nun für viele Patienten problemlos und viel schneller als zuvor zu meistern. Der Rollator dient hier aber nicht nur als moderne Form der Gehstütze, er ist gleichzeitig auch Transportkorb für Einkäufe, Sitzgelegenheit und Fußlehne.

Gerade Patienten, deren Kraft im höheren Alter reduziert ist, können mit dem entsprechend auf sie abgestimmten Gerät leicht und ohne Aufwand eine Pause einlegen, um neue Kräfte für den weiteren Weg zu sammeln. Sobald die Bremsen angezogen und eingerastet sind, steht der Rollator fest an Ort und Stelle und der Nutzer kann sich auf den Mittelsitz zwischen den Haltegriffen setzen. Er hat seine Bank bzw. seinen Stuhl also immer dabei.

In dem vorn am Rollator angebrachten Korb können kleinere Einkäufe problemlos untergebracht und ganz ohne schweres Tütentragen sicher nachhause befördert werden. Patienten, die unter Thrombose oder geschwollenen Beinen bei Anstrengung leiden, berichten begeistert über die Möglichkeit, die Füße auf den Mittelsitz des Rollators abzulegen, während sie auf einer Parkbank mit Freunden sitzen.

Längst ist der Rollator kein lästiges Therapiemittel mehr, welches man notgedrungen benutzen muss, weil der Arzt oder der Physio- beziehungsweise Ergotherapeut ihn verordnet hat. Die Vorteile des Gerätes zeigen sich schnell und nach kürzester Zeit wollen ihn die wenigsten Nutzer wieder hergeben.

Kurze geschichtliche Entwicklung des Geräts

Bereits im 15. Jahrhundert gab es erste Vorläufer der heutigen Rollatoren. Diese waren allerdings nicht wie heute für Menschen mit Einschränkungen des Gangbildes oder Mobilitätseinschränkungen gedacht, sondern als Lauflernhilfen für Kinder der höheren Adelskreise.

Diese Laufhilfen bestanden, ganz ähnlich wie ihre moderne Neuentwicklung, aus einem Holzgestell, welches auf vier dünnen Beinen stand. Meist wurden an diese Beine noch kleine hölzerne Räder angebracht. Am oberen Ende des Gestelles war ein Haltegriff befestigt, an dem die Kinder sich festhalten konnten. Man wollte auf diese Weise ein gerades, vornehmes Gangbild fördern und glaubte, dass Kinder so schneller das Laufen erlernen würden als ohne das Hilfsmittel. Oft wurden die Gestelle später zu Puppenwägen umfunktioniert. Ende des 15. bis Mitte des 16. Jahrhunderts waren diese Wägen sehr beliebt beim Adel, verloren dann aber zunehmend an Bedeutung.

Als der Erste Weltkrieg über die Welt und speziell über Europa kam, stiegen die Zahlen der schwer Verwundeten und Verletzten immer höher. Die Neuentwicklungen auf dem Waffenmarkt führten zu immer volleren Lazaretten und sehr schweren Verletzungen mit langen Heilungsverläufen. Um zu verhindern, dass junge Männer dauerhaft bettlägerig wurden, während sie ihre Verletzungen ausheilten, mussten neue Formen der Behandlung und der Therapie entwickelt werden.

In diesem Zuge besann man sich auf alte, fast vergessene Formen der Therapie und Gangschule und stellte im Jahre 1916 in der deutschen Zeitschrift "die Umschau" erstmals ein "lenkbares Gehrad" vor, welches den Verwundeten das Laufen und auch das Wiedererlernen des Laufens erleichtern sollte. Dieses Gehrad ähnelte seinem Vorläufer aus dem 15. Jahrhundert auffallend, war jedoch deutlich größer und verfügte auch über Räder mit größerem Durchmesser. Außerdem wurde das Gerät um eine Lenkstange erweitert, die auch das Begehen von Kurven und Abzweigungen erleichterte. Statt einfacher Haltegriffe verfügte das Gehrad über hohe Unterarmgehstützen, welche in der Zeit des beginnenden 20. Jahrhunderts als therapeutisch-medizinischer Standard galten und den Patienten stützen und sichern sollten. Außerdem sollte das verletzte Bein durch die hohen Gehstützen entlastet werden.

Auch außerhalb der militärischen Notwendigkeit entwickelten sich in den Folgejahren immer modernere Therapiemittel, die sich mit der Mobilität und dem Gehvermögen verschiedenster Patienten beschäftigten. Gehstützen saßen bald nicht mehr direkt unter den Achseln und wurden durch Unterarmgehstützen ersetzt, die zwischen Handgelenk und Ellenbogen gehalten werden. Auch die Materialien veränderten sich. Bald wurden Hilfsmittel nicht mehr aus Holz, sondern aus verschiedenen Metallen und Kunststoffen gefertigt.

Direkter Vorläufer der heutigen Rollatoren dürfte die sehr allseits bekannte Gehbank sein, die oft auch als Gehbock bezeichnet wird. Dieses Metallgestell auf vier Beinen, an deren Enden meist breite Gummifüße befestigt sind, wird auch in der modernen Medizin noch häufig verwendet. Gerade dann, wenn ein auf Rollen stehendes Hilfsmittel auf Grund des Schweregrades der gesundheitlichen Einschränkung oder der spezifischen Art der Erkrankung nicht gefahrlos verordnet werden kann, greifen Mediziner oft zur Gehbank und die Therapie des Patienten voranzutreiben.

Das Patent für diese Gehbank wurde im Jahre 1949 durch den britischen Staatsbürger William Cribbes Robb angemeldet. In den Folgejahren wurde die Gehbank um zwei Rollen an den vorderen Beinen erweitert. Diese sollten mobileren Patienten zu mehr Mobilität und Standfestigkeit verhelfen, als der einfache Gehbock und Gehstützen bieten konnten. Im Gegensatz zu unseren heutigen Rollatoren muss diese Gehbank, genau wie ihr Pendant ohne Rollen, allerdings bei jedem Schritt angehoben werden, was dem Patienten die Benutzung erschwert. In der Regel werden solche Hilfsmittel heutzutage nur für den Gebrauch in ebenerdigen Innenräumen verordnet.

Der heute gängige Rollator, mit all seinen Formen, Funktionen und individuellen Zubehörteilen, wurde 1978 von der Schwedin Aina Wifalk erfunden und patentiert. Aina Wifalk litt selbst seit ihrer Geburt an "Poliomyelitis epidemica anterior acuta" (auch Polio oder Poliomyelistis), also der Kinderlähmung und war zeitlebens gehbehindert. Die für ihr Empfinden schlechten Therapiemittel bewogen sie dazu, eine Gehbank zu entwickeln, die nicht nur vollständig auf Rädern stand, sondern auch lenkbar war und über eine Handbremse verfügte. Die Bereifung war nun erstmals auch moderner. Die Räder waren größer, wurden aus luftgefülltem Gummi hergestellt und passten sich ihrem Untergrund an. Zwischen den Haltegriffen wurde eine Sitzfläche eingefügt, welche das Ausruhen bei Schwäche oder der Bewältigung längerer Strecken möglich machte. Erstmals war es Betroffenen möglich, sich mit einer sicheren Gehhilfe im Freien und über weitere Strecken zu bewegen. Der Begriff Rollator setzte sich schnell als Eigenname durch, der in vielen Sprachen bis heute gebraucht wird.

Aus Schweden trat das neue Hilfsmittel rasch den Siegeszug durch ganz Europa und von hier aus auch in den Rest der Welt an. Allein in Deutschland werden jährlich weit mehr als 500.000 Rollatoren verkauft und das längst nicht mehr nur in Sanitätshäusern. Heute kann ein Patient den für ihn passenden Rollator längst im Internet konfigurieren oder sogar als Aktionsware aus dem Supermarkt kaufen.

Für wen eignet sich ein Rollator?

In erster Linie ist der Rollator für Personen mit eingeschränkter Gehfähigkeit geeignet. Es gibt eine Vielzahl an Verletzungen, welche lange Genesungsphasen nach sich ziehen und im Nachhinein das erneute Laufen lernen nötig machen. Dieser Lernprozess gestaltet sich doppelt schwierig, weil nicht nur die degenerierte Muskulatur wieder an die Belastung gewöhnt werden muss, sondern weil in den meisten Fällen noch die Nachwirkungen der auslösenden Verletzung spürbar sind. Dies können zum Beispiel Narben von einer Operation oder noch nicht vollständig verheilte Knochen oder Gelenke sein.

Bei derartigen, langfristigen Verletzungen, wie sie etwa im Oberschenkel- oder Hüftbereich auftreten, kann sich der Lernprozess des Laufens über mehrere Monate erstrecken. In dieser Zeit ist eine intensive Betreuung durch therapeutisches Personal notwendig, aber der Rollator ermöglicht dem Patienten, lange vor dem Abschluss des Heilungsprozesses wieder auf eigenen Beinen zu stehen.

Weiterhin kann der Rollator für Personen mit angeborenen Fehlstellungen oder Gehstörungen Sinn machen. Er kann Menschen mit Fehlfunktionen im Bewegungsapparat helfen, einen gewissen Grad an Selbstständigkeit zu erreichen und zu halten. Manche Menschen müssen Zeit ihres Lebens an einem Rollator laufen. Die Alternative wäre allerdings, dass sie niemals laufen könnten. Da scheint der Rollator nicht die schlechteste Möglichkeit zu sein.

Generell gilt also, dass der Rollator für viele Personen eine Lösung bieten kann, deren Gehfähigkeit eingeschränkt ist. Eine Absprache mit dem Arzt oder Therapeuten ist dennoch unumgänglich, da bei einer unsachgemäßen Benutzung weitere Schäden an der Haltung entstehen können. Außerdem ist der Rollator nicht uneingeschränkt für jeden Personenkreis zu empfehlen.

Arten von Rollatoren im weltweiten Vergleich

Der technologische Fortschritt, die steigende Lebenserwartung und gestiegene Ansprüche an Komfort und Vielseitigkeit haben die Entwicklung von Rollatoren stark vorangetrieben. Die Vielfalt an Modellen ist so groß, dass ein Laie hier schnell den Überblick verlieren kann. Wir wollen daher an dieser Stelle einen kleinen Vergleich über die technischen Besonderheiten der verschiedenen Varianten geben. Sie unterscheiden sich in der Größe, Breite, Belastbarkeit und den zusätzlichen Funktionen.

Das Modell, welches als Standardrollator bezeichnet werden kann, besteht in der Regel aus Stahlrohr. Es besteht aus einem Korb, einer Abstellfläche beziehungsweise Sitzfläche und einem Stockhalter. Dabei weist der Standardrollator eine durchschnittliche Belastbarkeit auf und verfügt sonst über keine Zusatzfunktionen, ist dafür aber recht günstig. Das Gewicht liegt meistens über 10 kg, wodurch schon ein gewisser Kraftaufwand zum Schieben nötig ist. Der Transport über Treppen erweist sich mit derartigen Modellen für ältere Menschen meist als unmöglich.

Der Leichtgewichtrollator ist, wie der Name verrät, aus leichteren Materialien gebaut und damit deutlich angenehmer zu schieben. Hier kommt überwiegend Aluminium zum Einsatz, sodass die Belastbarkeit nicht unter dem geringeren Gewicht leidet. Das Gewicht eines Leichtgewichtrollators beträgt in der Regel etwa 6 bis 7 kg, wobei er sonst die gleichen Eigenschaften wie der Standardrollator aufweist. Dieses niedrigere Gewicht ist besonders interessant für Menschen, die körperlich sehr schwach sind oder damit längere Strecken zurücklegen wollen.

Ein faltbarer Rollator besitzt den großen Vorteil, dass er mit wenigen Handgriffen und ohne großen Kraftaufwand zusammengefaltet werden und somit platzsparend verstaut werden kann. Dies ist besonders interessant, wenn für den Rollator keine separate Abstellkammer verfügbar ist, sondern dieser beispielsweise in der Diele stehen muss. Auch für einen gelegentlichen Transport mit dem Auto empfiehlt sich der faltbare Rollator, da dieser problemlos in einen Kofferraum passt oder hinter den Sitz. Zur Sicherheit wird empfohlen, einen Rollator zu kaufen, der beim Zusammenfalten in der Breite reduziert wird, nicht in der Länge. Das hat den Grund, dass ein längs gefaltetes Modell bei einem versehentlichen Betätigen des Mechanismus zu Unfällen führen kann. Bei einem quer gefalteten Rollator hingegen geschieht im ersten Moment nichts.

Bei einem Indoor Rollator handelt es sich um ein Hilfmittel mit kleinen Rollen und meist großen Abstellflächen. Sie können auch als variabler Tisch genutzt werden und bestehen teilweise aus optisch ansprechenden, hochwertigen Hölzern. Ihnen fehlt normalerweise die Möglichkeit zum Setzen, da diese in der eigenen Wohnung nicht gebraucht wird. Die Indoor-Rollatoren sind im Vergleich zum Klassiker günstig, aber eben nur für den Innengebrauch konzipiert.

Das Gegenstück, der Outdoor Rollator, verfügt über große Rollen zur Überwindung von kleinen Hindernissen, wie Steinen und Wurzeln. Sie können in der Fußgängerzone sowie im Park genutzt werden und sind mit Reifen aus Vollgummi oder weichen Kunststoffen ausgestattet. Diese Vollbereifung garantiert, dass der Reifen bei einer etwaigen Beschädigung nicht "platt" wird, sondern problemlos bis nachhause genutzt werden kann. Bestimmte Modelle verfügen über weitere bauliche Besonderheiten, die etwa eine bessere Manövrierbarkeit zur Folge haben. Außerdem besitzen diese Rollatoren eine Sitzfläche, die für Pausen genutzt werden kann.

Für besonders große und schwere Menschen gibt es die XXL Rollatoren. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie Gewichte bis zu 200 kg und mehr tragen können und ein wenig breiter gebaut sind. Sie nehmen dadurch zwar mehr Platz weg, können aber besonders Menschen mit Übergewicht helfen, ihre Selbstständigkeit zu erhalten. Das ist besonders nötig, da es Menschen mit einer Gehschwierigkeit und Übergewicht umso schwerer haben, sich noch eigenständig zu bewegen. Bei diesen Modellen sollte unbedingt auf eine Reserve zwischen dem Körpergewicht und der maximalen Belastbarkeit geachtet werden, da die kurzzeitige Belastung beim Setzen deutlich über dem Körpergewicht liegt.

Selbstverständlich gibt es auch Kinder Rollatoren. Sie wurden grundsätzlich für Kinder mit Gehschwierigkeiten entwickelt und helfen diesen, einen Teil der Mobilität zu gewährleisten und eine Unabhängigkeit von Eltern oder Betreuungspersonen zu ermöglichen. Diese Rollatoren sind meistens farbenfroh gestaltet und zeichnen sich durch eine deutlich geringere Größe aus. Durch die verstellbare Höhe kann der Rollator bis zu einem gewissen Punkt an das Wachstum des Kindes angepasst werden.

Für Menschen mit einer schwachen Körperhälfte, beispielsweise als Folge eines Schlaganfalls, gibt es Rollatoren mit Einhandbremse. Die Besonderheit hierbei ist, dass die volle Bremswirkung mit einer Hand erzielt werden kann, was bei einem Standardrollator nicht funktioniert. Manche Hersteller liefern standardmäßig mit Einhandbremse aus, sodass nur noch die Seite gewählt werden muss. Ein Beispiel sind die Rollatoren Rollator Dolomite. Bei vielen anderen Modellen kann die Einhandbremsfunktion auch nachträglich eingebaut werden, um den Rollator an die Bedürfnisse anzupassen. Die Nutzung der einhändigen Bremse macht generell Sinn, da auf diese Art immer die volle Bremswirkung zur Verfügung steht, auch wenn in einer Schrecksekunde nur eine Hand bremst.

Das richtige Modell für den persönlichen Bedarf finden

Für die Ermittlung des perfekten Modells müssen einige Punkte in Betracht gezogen werden. In erster Linie sind die Größe und das Gewicht der Person, die den Rollator benutzen soll, für die Wahl ausschlaggebend. Bei großen oder schweren Menschen kann ein Standardrollator möglicherweise nicht allen Anforderungen gerecht werden, sodass ein XXL Rollator besser geeignet ist. Bei besonders kleinen Menschen reicht möglicherweise ein Rollator für Kinder aus. Zu beachten ist hierbei auch die Möglichkeit der Verstellung. Die Handgriffe und die Sitzfläche sind oft variabel ausgeführt.

Wenn nur wenig Körperkraft vorhanden ist oder das Zurücklegen von weiten Strecken zum Alltag gehört kann ein Leichtgewichtrollator besser geeignet sein. Durch das geringere Gewicht erleichtert er das Schieben sehr. Außerdem kann ein Rollator mit Sitzfläche für gelegentliche kurze Pausen eine sinnvolle Anschaffung sein. Ein Outdoor Rollator verfügt in der Regel über genau diese Eigenschaften.

Als nächster Punkt ist die geplante Verwendung wichtig. Somit kann die Entscheidung zwischen einem Indoor und einem Outdoor Rollator eindeutig getroffen werden. Hier gilt: der Outdoor Rollator ist deutlich robuster und kann auch drinnen benutzt werden. Der Indoor Rollator ist nur für den Innenraum gedacht, da seine Materialien und die Bereifung nicht für die Beanspruchungen von Straßen und Wegen ausgelegt sind.

Liegen keine besonderen Bedürfnisse des Nutzers vor, kann durchaus zum Standardrollator gegriffen werden. Im Falle einer nötigen Förderung durch die Krankenkasse ist der Standardrollator auch das einzige Modell, welches problemlos bezahlt wird.

Was ist beim Kauf noch zu beachten?

Vor dem Kauf eines Rollators sollte der gesundheitliche Zustand genau bedacht werden. Damit ist gemeint, dass in Kooperation mit dem Arzt eine Prognose gestellt werden kann, welche Rollator sich für die nächsten Jahre am besten eignet. Das beugt der Gefahr vor, in kurzem Abstand einen neuen Rollator kaufen zu müssen, weil sich der Gesundheitszustand des Patienten verschlechtert hat.

Auch eventuelle Veränderungen beispielsweise des Gewichts sollten mit einkalkuliert werden. Nimmt beispielsweise ein Patient seit über einem Jahr stabil zu, kann davon ausgegangen werden, dass sich dieser Trend nicht spontan umkehrt. Die Traglast des Rollators sollte hier also etwas höher ausgelegt werden, um die weitere Gewichtszunahme zu kompensieren.

Weiterhin sollte der Rollator über die gängigen Prüfzeichen verfügen, welche die geprüfte Sicherheit durch anerkannte Prüfstellen anzeigen. Das TÜV-Zeichen gibt dabei den Mindeststandard an. Weitere Prüfsymbole kann der Hersteller auf eigenen Wunsch und auf eigene Kosten erhalten, indem er sich zusätzlichen Prüfungen unterzieht.

Dazu kommen noch die Räumlichkeiten, in denen der Rollator untergebracht werden muss. Ist hier beispielsweise sehr wenig Raum vorhanden, kann die Anschaffung eines klappbaren Rollators Sinn machen. Fast alle Modelle sind als faltbare Ausführungen erhältlich.

Vor dem Kauf sollte auf jeden Fall Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden, ob dieser dafür ein Rezept ausstellt. In diesem Fall kann von der Krankenkasse mit einer Zahlung gerechnet werden. Diese deckt zwar nicht das neueste Modell ab, kann aber die eigene Geldbörse durchaus entlasten.

Die beliebtesten Modelle im Überblick

Ein empfehlenswertes Produkt des Herstellers Drive Medical wäre der Leichtgewichtrollator GiGo. Das Produkt erfüllt alle Ansprüche für durchschnittlich große Menschen mit einem Gewicht unter 100 kg und ist dabei zu einem günstigen Preis erhältlich.

Die Firma Dietz hat sich in vielen Bereichen der Rehatechnik etabliert, wozu unter anderem die Rollatoren gehören. Die Produkte bewegen sich überwiegend in der oberen Preisklasse, erfüllen dafür aber besonders hohe Qualitätsstandards. Ein Beispiel ist der besonders belastbare Dietz Rollator XXL mit einer maximalen Belastbarkeit von 200 kg.

Aufgrund der Vielseitigkeit hat sich auch der Hersteller Invacare etabliert. Die Produkte des Herstellers reichen von preislich sehr günstigen Einsteigermodellen wie dem Rollator P452E/3 BANJO bis zu sehr hochwertigen Artikeln mit vielen Extras.

Neu- oder Gebrauchtkauf – Vorteile und Risiken

Der Kauf eines neuen Rollators wird von den meisten Menschen favorisiert, weil die Geräte so dem Stand der Technik entsprechen und fehlerfrei sind, wobei die Kosten hier deutlich höher sind. Besonders bei einem hochwertigen Modell können zwischen dem neuen und dem gebrauchten Produkt durchaus einige 100 € liegen. Der Kauf neuer Ware ist also eine kostenintensive Anschaffung und kann möglicherweise nicht von Jedem bezahlt werden. Die Unterstützung der Krankenkassen hält sich hierbei auch in engen Grenzen, die meist nur das günstigste Modell erlauben.

Generell gibt es bei dem Kauf eines gebrauchten Rollators zwei Punkte, die unbedingt beachtet werden sollten. An erster Stelle steht die Sicherheit des gebrauchten Gerätes. Diese Sicherheit muss gewährleistet sein, da der Nutzer des Rollators sich in der Regel auf dessen Eigenschaften verlassen muss. Gemeint ist, dass eine Person mit einem Rollator normalerweise ohne Diesen hilflos ist.

Der zweite Punkt ist die Versicherung bei Unfällen, welche nur einwandfrei besteht, wenn auch ein angemessenes Gerät benutzt wird. Sollte es offensichtliche Mängel an dem Rollator geben, könnte die Krankenversicherung unangenehme Fragen stellen, falls es zu einem Unfall kommt. Das Gleiche gilt für die Benutzung eines Rollators ohne die Absprache mit dem Arzt.

Empfehlung für Rollatoren aus zweiter Hand

Bei dem Kauf eines gebrauchten Rollators empfiehlt es sich in jedem Fall, diesen umfangreich überprüfen zu lassen. Nur auf diese Weise wird sichergestellt, dass das gebrauchte Gerät noch allen Anforderungen entspricht und beim Eintritt eines Unfalls der uneingeschränkte Versicherungsschutz besteht.

Im besten Fall ist die Gewährleistungspflicht des Herstellers noch nicht abgelaufen, denn dann wäre dieser für die Reparatur von Schäden verantwortlich, die bei der ordnungsgemäßen Benutzung entstanden sind und die Gefahr liegt nicht beim Patienten.

Das Minimum bei einem Gebrauchtkauf ist die eigenständige Überzeugung vom Zustand. Das heißt, dass der Rollator bei der Abholung kurz mit dem Gewicht getestet wird, welches er später dauerhaft tragen muss, beziehungsweise auch gern mit ein paar Kilo mehr. Das schafft ein wenig Sicherheit.

Bei der Beschaffung eines gebrauchten Rollators kann möglicherweise die Krankenkasse hinzugezogen werden. Abhängig vom Tarif und von der Kasse ist es möglich, dass hier gewisse Leistungen fällig sind. Diese gelten aber häufig nur für den Kauf von gewerblichen Anbietern. Private Käufe sind von der Zuzahlung der Krankenkasse ausgenommen.

Zuschüsse und mehr: Einen Rollator bei der gesetzlichen Krankenkasse beantragen

Aufgrund der überschaubaren Kosten ist der Prozess der Beantragung eines Rollators kurz. Den meisten Krankenkassen reicht in der Regel ein Rezept des Hausarztes aus, um einen Standardrollator von der Kasse zu erhalten. Diese können dann entweder bei einem örtlichen Sanitätshaus abgeholt werden oder die Krankenkasse gibt einen speziellen Lieferanten an, zu dem der Kontakt gesucht werden muss.

Einige Kassen versuchen bei einem Standardrezept allerdings auf ältere Leihgeräte auszuweichen, die nicht dem Stand der Technik entsprechen. Ein Widerspruch ist einen Versuch wert, aber hier wird es schon schwierig, wenn sich die Kasse nicht kooperativ zeigt. Ein genereller Anspruch auf einen fabrikneuen Rollator sehen die meisten Krankenkassen nicht und eine direkte Klage lohnt sich oft nicht, da die Ersparnis nur bei 100 € oder 200 € liegt. Der Aufwand und die Kosten einer Klage überschreiten diese Beträge meist um ein Vielfaches.

Im Zweifelsfall kann die preisliche Differenz zu einem besseren Modell meist selbst gezahlt werden. Eine Klärung mit der Krankenkasse ist notwendig, aber in der Regel zahlt die Krankenkasse den Betrag für das Standardmodell und der Patient kann gegen einen Aufpreis ein Besseres erhalten. Diese Option bietet sich für Patienten an, die über das nötige Geld verfügen.

Das Problem an der Zuzahlung im Sanitätshaus ist häufig, dass die Grundpreise derart hoch sind, dass sich eine Alternative lohnt. Beispielsweise eine Bestellung im Online-Shop kann, trotz der Zuzahlung der Krankenkasse im Sanitätshaus, um einen guten Teil günstiger ausfallen. Hier sollten verschiedene Varianten durchgerechnet und verglichen werden, bevor es zum Kauf kommt. Der Vorteil des Sanitätshauses ist natürlich wiederum, dass hier zusätzlich eine fachgerechte Beratung stattfinden kann und eventuelle, kleine Änderungen gleich Vorort erledigt werden.

Auch, wenn sich niemand mit dem Gedanken beschäftigen möchte, so sind Krankenkassen bei Leihgeräten berechtigt, den Rollator nach dem Ableben des Besitzers wieder einzufordern.

Worauf müssen Privatpatienten achten?

Für Privatpatienten gelten keine generellen Standards, wodurch diese sich in jedem Fall vor dem Kauf bei ihrer Versicherung erkundigen müssen. Die Leistungen können hier, genau wie die Zuzahlungen, sehr stark variieren. Die Leistungsverzeichnisse der Krankenkassen sind da durchaus sehr verschieden.

Es kommt erstens auf die Krankenkasse an und zweitens auf das exakte Hilfsmittel. So kann es bei der gleichzeitigen Verschreibung von Rollstuhl und Rollator auch dazu kommen, dass die Krankenkasse nur für ein Gerät aufkommt, auch wenn Beide benötigt werden. Auch eine generelle Ablehnung der Erstattung ist möglich, wenn die Übernahme von Kosten für Hilfsmittel nicht explizit zugesagt werden.

Technische Details von Rollatoren

Bei der Auswahl von Rollatoren gibt es eine ganze Reihe von Zahlen und Werten zu beachten, damit das Gerät im Alltag auch den maximalen Nutzen bringen kann. Zu diesen Werten zählen nicht nur der Kaufpreis und das Gewicht, auch wenn diese beiden Zahlen sehr interessant sind.

Der Durchmesser der Räder sagt viel über die Gängigkeit in unebenem Gelände aus. Je größer der Durchmesser der Räder ist, umso einfach lassen sich mit dem Rollator Hindernisse überfahren. Das ist besonders interessant, wenn der Rollator häufig in einem Park oder an ähnlichen Orten genutzt werden soll. Die Breite der Räder dagegen ist in erster Linie wichtig für die allgemeine Haftung auf dem Untergrund und selbstverständlich für die Bremswirkung. Je breiter die Reifen sind, umso größer ist die Griffigkeit, aber mit steigender Breite steigt auch der Rollwiderstand an. Breitere Reifen lassen sich also immer etwas schwerer schieben.

Die maximale Belastbarkeit gibt das Gewicht an, welches der Rollator tragen kann. Wichtig ist hierbei, dass diese Belastbarkeit nicht zu knapp bemessen wird. Wenn das reine Körpergewicht den Rollator bereits an seine Grenzen treibt, dann kann kein zusätzlicher Einkauf transportiert werden. Hier können sehr schnell noch 5 bis 10 kg hinzukommen. Auch beim Hinsetzen wird das eigene Gewicht für kurze Zeit deutlich überschritten, wenn sich beispielsweise ruckartig gesetzt wird. Die Belastung kann hier für einen Sekundenbruchteil doppelt so groß werden wie im Ruhezustand.

Die Bemaßung der Sitzfläche gibt die Möglichkeit, einen möglichst bequemen Sitz zu finden. Hier werden in der Regel die Sitzhöhe, die Breite und die Tiefe angegeben. Besonders die Sitzhöhe ist für den Komfort wichtig, da ein zu hoch eingestellter Sitz eine unnötige Anstrengung beim Hinsetzen benötigt, während ein zu niedriger Sitz erhebliche Schwierigkeiten beim Aufstehen verursacht.

Sollten anstelle der Maße für die Sitzfläche sogenannte Tablettmaße angegeben sein, dann ist die mittlere Fläche nur als Abstellfläche gedacht. Sie darf in diesen Fällen keineswegs zum Sitzen benutzt werden, auch nicht für kurze Zeit.

Die Faltmaße geben an, wie groß der Rollator im zusammengeklappten Zustand ist. Diese Maße helfen dabei, ein geeignetes Auto für den Transport zu bestimmen oder einen Abstellort auszuwählen.

Bei der Höhe des Handgriffs handelt es sich um einen Wert, der keinesfalls missachtet werden sollte. Bei vielen Modellen sind die Handgriffe vielfach verstellbar, um sie an diverse Körpergrößen anzupassen. Sollte das nicht der Fall sein, muss dringend auf die Auswahl der korrekten Höhe geachtet werden. Eine falsch eingestellte Griffhöhe wirkt sich bei häufiger Benutzung sehr schnell in Rückenschäden aus.

Die Breite ist wichtig, wenn der Rollator von einer sehr breiten Person genutzt werden soll. Besonders bei der Benutzung der Sitzfläche wird ein zu schmaler Rollator sehr schnell zu einem Hindernis, aber auch im Gehen können zu schmale Griffe zu Folgeschäden führen. Bei manchen Modellen ist separat der Abstand zwischen den Handgriffen und zwischen den Hinterrädern angegeben, damit der Rollator wirklich optimal zur Person passt.

Bei Modellen mit einem Korb für Einkäufe oder Ähnliches ist häufig noch die maximale Last des Korbs mit angegeben. Diese sollte immer möglichst gleichmäßig verteilt werden oder, falls das nicht möglich ist, mittig positioniert sein. Dies gewährleistet eine bestmögliche Manövrierbarkeit und vermeidet das Kippen des Rollators in der Schräge.

Bei manchen Modellen ist zusätzlich noch der Wendekreis angegeben. Dieser benennt den Kreisdurchmesser, den der Rollator bei voll eingelenkten Rädern fahren kann. Ein kleiner Wendekreis ist besonders bei der Benutzung in Wohnungen wichtig, da hier häufig nicht sehr viel Platz zum Manövrieren zur Verfügung steht.

Aufbau und Funktionsweise

Ein Rollator kann aus sehr vielen Komponenten bestehen, wobei nur wenige davon für die Grundfunktionen unerlässlich sind. Die wichtigsten Bauteile sind die Räder mit Bremse, der Metallrahmen und die Handgriffe.

Die beiden Handgriffe sind der Punkt, an dem sich die Person aufstützen kann, um das Gleichgewicht zu halten. An diesen lässt sich das Gerät auch ohne großen Kraftaufwand steuern. Die Höhe der Handgriffe muss genau auf die Größe und Armlänge der Person eingestellt werden.

An den Handgriffen ist das Betätigungselement für die Bremse montiert. Hier handelt es sich entweder um einen Hebel für beide Seiten, zwei Hebel für je eine Seite oder einen großen Bügelgriff für beide Seiten. Die Bremse ist eines der wichtigsten Bauteile des Rollators, da der Benutzer ohne Bremse in einem Gefälle schnell die Kontrolle über das Gerät verlieren könnte. Auch bei einer kurzen Unachtsamkeit oder einer Unebenheit im Boden kann die Bremse helfen, das Gleichgewicht zurückzuerlangen.

Der stabile Metallrahmen verbindet alle Komponenten miteinander und überträgt die Kräfte nach unten auf die Räder. Diese wiederum dämpfen die Unebenheiten des Untergrundes ab und sorgen dabei für einen leichten Lauf. Durch die Konstruktion kann der Patient sich ohne großen Kraftaufwand weitestgehend sicher fortbewegen.

Die unterhalb der Hangriffe montierte Fläche ist entweder zum Sitzen oder Abstellen von Gegenständen gedacht. Manchmal befindet sich nahe der Fläche ein Korb oder eine Taschenhalterung, sodass der Transport von Einkäufen erleichtert wird.

Die Funktion zum Falten besitzen viele Rollatoren im mittleren und oberen Preissegment. Hierfür muss nur ein Mechanismus betätigt werden, der meist in Form eines farbig gekennzeichneten Hebels daherkommt. Die Position dieses Hebels ist so gewählt, dass dieser bei normaler Benutzung nicht versehentlich betätigt wird. Diese Klappfunktion muss so leichtgängig sein, dass sie auch von einem älteren Menschen ohne großen Kraftaufwand ausgelöst werden kann.

Die Funktion als mobiler Sitzplatz ist einfach erklärt. Bei vielen Modellen ist die Fläche zwischen den Handgriffen so ausgeführt, dass sie das Gewicht eines Menschen trägt. Bei diesen Rollatoren kann einfach auf dieser Fläche Platz genommen werden. Lediglich das Feststellen der Bremsen muss vorher geschehen.

Namhafte Hersteller

Der älteste der großen Wettbewerber auf dem Markt ist die norwegische Marke Topro. Mit der Gründung im Jahr 1966 kann das Unternehmen auf eine lange Erfahrung im Bereich der Rehatechnik zurückblicken und vertreibt seine Produkte ausschließlich über den Fachhandel. Die Rollatoren der Firma besitzen überdurchschnittliche Preise, sind aber dafür auch für eine weit überdurchschnittliche Qualität bekannt. Ein besonderes Highlight ist ein Rollator aus Carbon, dessen Eigengewicht bei einer Belastbarkeit bis zu 130 kg bei gerade einmal 4,5 kg liegt.

Die 1997 in Karlsbad gegründete Firma Bischoff & Bischoff kann eine langjährige Erfahrung vorweisen und zählt heute zu den Marktführern im Bereich der Rehatechnik. Sie ist auf die Produktion von leichten Rollatoren im unteren Preissegment spezialisiert. Die Artikel der Firma sind damit für fast alle Bevölkerungsschichten bezahlbar.

Die Marke Dietz ist längst nicht mehr nur im deutschen Raum ein Begriff. Mit hoher Qualität setzt sich die Firma am gesamten europäischen Raum durch und stellt eine Vielzahl an Rollatoren her. Die Produktvielfalt reicht dabei vom leichtgewichtigen Einsteigermodell bis hin zum XXL Rollator mit allen Extras.

Bei der Firma Drive Medical handelt es sich ebenfalls um ein deutsches Unternehmen aus dem Allgäu, welches 1991 gegründet wurde. Drive Medical hat sich auf die Herstellung von Leichtgewichtrollatoren und Indoor-Rollatoren für niedrige und mittlere Belastbarkeiten spezialisiert und bietet in diesen Bereichen eine große Produktvielfalt an.

Ein alter Hase unter den Herstellern ist das in 1979 gegründete Unternehmen Invacare. Der Sitz der Firma ist im US-amerikanischen Elyria im Bundesstaat Ohio. Der Fokus der Marke liegt auf hochqualitativen Rollatoren, die überdurchschnittlich belastet werden können. Die Preisklasse liegt dafür ebenfalls ein Stück höher.

Wie, wann und wie oft sollte ein Rollator benutzt werden?

Bei einer Verordnung durch den Arzt und einer regelmäßigen Kontrolle des Gesundheitszustandes gibt es keine Einschränkungen für die Benutzung. Der Rollator dient schließlich als Erleichterung im Alltag und soll die Selbstständigkeit fördern und wiederherstellen. Dafür muss er prinzipiell bei jedem Gang benutzt werden.

Häufig können sich betroffene Personen nur schwer oder überhaupt nicht ohne Rollator fortbewegen. Am einfachsten wird der Rollator daher immer mitgenommen. Dann steht das Gerät immer dort bereit, wo es gebraucht wird und unnötige Wege zum Abholen des Rollators bleiben erspart. Außerdem wird auf diese Art die Sturzgefahr minimiert.

Vorsicht ist lediglich geboten, wenn der Rollator ohne Absprache mit dem Arzt eingesetzt wird. Falsche Einstellungen oder der Einsatz des generell falschen Rollators können dauerhafte Schäden verursachen, welche dann zeitintensive Nachbehandlungen nötig machen.

Im Fall von Unfallpatienten, bei denen langzeitlich mit einer Besserung des Zustandes zu rechnen ist, kann die Nutzung des Rollators im Verlauf der Heilung natürlich immer weiter eingeschränkt werden. Dies sollte aber in jedem Fall in Absprache mit medizinischem Fachpersonal geschehen, um ernsthafte Gefährdungen der Heilung zu vermeiden.

In jedem Fall sollte nicht darauf verzichtet werden, die ersten Schritte am Rollator unter dem wachsamen Auge von medizinischem Personal zu tätigen. Diese Fachleute sehen in der Regel die Fehler, die bei längerer Durchführung zu Schäden führen könnten, auf den ersten Blick. Außerdem ist so jemand mit Erfahrung anwesend, sollte bei den ersten Schritten etwas misslingen oder ein Unfall eintreten. Die Einstellung auf die richtigen Höhen kann diese Person dann ebenfalls vornehmen.

Auch auf die regelmäßige Kontrolle des Fortschritts durch den Arzt oder Therapeuten sollte nicht verzichtet werden. Diese Fachleute können beurteilen, ob der Rollator positive oder negative Effekte hat und ob die weitere Benutzung erforderlich und sinnvoll ist. Eine Veränderung der Gewohnheiten rund um den Rollator sollte nur in Absprache mit dem Arzt vorgenommen werden.

Wann vom Gebrauch eines Rollators abzuraten ist

Es gibt verschiedene Situationen, für die der Rollator nicht zu empfehlen ist. In erster Linie gilt das für Personen, deren Gleichgewichtssinn stark gestört ist. Bei diesen Personen wäre das Sturzrisiko durch den Rollator deutlich erhöht. Da es bei regelmäßigem Verlust der Kontrolle nur eine Frage der Zeit ist, bis der Betroffene stürzt, würde kein Arzt an dieser Stelle einen Rollator verschreiben.

Da beim Rollator ein Teil der Beinarbeit auf die Arme und den Rücken übertragen wird, können Folgeschäden auftreten. Es kann also bei Personen mit Schulter- oder Rückenproblemen durchaus langfristige, negative Auswirkungen haben, wenn über längere Zeit ein Rollator benutzt wird. Durch die ungewöhnliche Verlagerung des Gewichts gilt das Gleiche für Probleme mit einem Fuß oder Fußgelenk. Die Belastungen zwischen dem normalen Gehen und dem Gang am Rollator sind sehr verschieden, wodurch hier verstärkt auf Wechselbelastungen geachtet werden muss.

Ein weiterer Punkt ist das Vorhandensein und die Funktion von Reflexen und Reaktionen. Nur Personen, deren Urteils- und Reaktionsfähigkeit nicht eingeschränkt ist, sollten einen Rollator bedienen. Dies gilt gleichermaßen für das fachgerechte Abstellen und Verschließen an öffentlichen Plätzen wie auch für das Reagieren auf äußere Einwirkungen. Ein Beispiel hierfür ist Parkinson. Die Reaktionen des Patienten können derart verlangsamt sein, dass der Rollator deutlich mehr Gefahr birgt, als er an Erleichterung bringt.

Es gilt also: Nur eine Person, die in der Lage ist, körperlich und geistig auf Unregelmäßigkeiten zu reagieren und beim Abstellen nicht vergisst, die Bremsen festzustellen, kann einen Rollator sicher bedienen.

Sicherheits- und Pflegehinweise

Die vom Hersteller angegebenen Grenzwerte der Belastung gelten nur, wenn der Rollator in der vorgesehenen Art und Weise genutzt wird. Es erlischt auch jegliche Gewährleistung, wenn eine unsachgemäße Handhabung stattfindet. Dies gilt zum Beispiel, wenn der Rollator zum Klettern als Ersatz für eine Leiter genutzt wird. Weiterhin sollte von jeglichen Belastungen von der Seite abgesehen werden, da der Rollator dafür nicht konzipiert ist.

Es trägt zur Verlängerung der Lebensdauer eines Rollators bei, wenn er ab und an gereinigt und gepflegt wird. Manche Materialien reagieren empfindlich auf Schmutz und Staub und an bestimmten Stellen kann der Schmutz auch die Funktion beeinträchtigen. Starke Verschmutzungen an den Rädern beispielsweise können diese schwergängig machen. In diesem Fall hilft dann nur eine manuelle Reinigung.

 

Das unkomplizierteste Material an einem Rollator ist Kunststoff. Abstellflächen oder Kleinteile aus Kunststoff sind pflegeleicht und können einfach mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Gefahren für das Material bestehen rein durch die Verschmutzung nicht. Die Verwendung von Reinigungsmitteln sollte allerdings vorher an einer unauffälligen Stelle getestet werden.

Die Reifen bestehen meistens aus Gummi oder weichem Kunststoff und reinigen sich selbst, indem der getrocknete Schmutz einfach abfällt. Diese Materialien sind beide unempfindlich gegenüber äußeren Einflüssen und bedürfen daher keiner besonderen Behandlung.

Ein durchaus empfindliches Bauteil bilden die Zugseile zur Betätigung der Bremsen. Diese laufen in einer Ummantelung, welche den Schmutz von Ihnen fernhält. Die Funktionstüchtigkeit dieser Ummantelung muss jederzeit sichergestellt sein, da das Eindringen von Schmutz gravierende Fehlfunktionen bei der Betätigung der Bremsen nach sich ziehen könnte. Bei einer Beschädigung der Umhüllung oder anderen Verschleißerscheinungen empfiehlt sich der Austausch der Bowdenzüge.

Das Gestell besteht entweder aus verzinktem Stahl oder aus Aluminium. In beiden Fällen kann eine Reinigung mit bestimmten Reinigungsmitteln durchgeführt werden, solang diese für die Anwendung an Metallen geeignet sind. Bei verzinktem Stahl sollte bei der täglichen Anwendung darauf geachtet werden, dass die Oberfläche nicht verkratzt. Die verzinkte Oberfläche funktioniert ähnlich wie eine Lackierung. Wenn diese zu tief verletzt wird, verliert sie ihre schützende Funktion und das Metall kann damit beginnen, von innen zu rosten.

Nützliches Zubehör

Für die unterschiedlichen Hersteller sind verschiedene Zubehörteile erhältlich, die entweder zum Austausch gegen defekte Teile oder zur Verbesserung des Rollators genutzt werden können. Auch einige Verschleißteile können nachgekauft werden, sodass beim Defekt eines Einzelteils kein komplett neuer Rollator nötig ist, sondern gezielt das Einzelteil gewechselt wird.

Einige Hersteller bieten Rollatortaschen an, die für den Korb ihrer Geräte gefertigt sind. Diese ermöglichen den meist blickdichten und witterungsgeschützten Transport der Einkäufe. Die unauffälligen Taschen sorgen dafür, dass nicht ein Jeder im Umkreis von 100 Metern den Einkauf sehen kann. Gleichzeitig verfügen diese Taschen über eine Trageschlaufe, mit deren Hilfe die Tasche an der Wohnung einfach getragen werden kann. Beispiele sind die MBP Pieper Rollatortasche Easy oder die Dietz Shopping bag Classic für Rollator Brado.

Für den Innengebrauch kann ein separates Tablett gekauft werden. Dieses eignet sich beispielsweise zum Transport von Kleinigkeiten, die auf der Ablagefläche Gefahr laufen,  herunterzurutschen. Die Firma Topro bietet hier zum Beispiel das Tablett für Troja Classic und Troja 2G an.

Als Zubehör zum oben genannten Tablett können Antirutschmatten gekauft werden. Diese sorgen mit ihrer griffigen Oberfläche für eine deutlich bessere Haftung aller Materialien auf dem Tablett. Der Hersteller Topro bietet beispielsweise die Antirutschmatte für Tablett passend für Rollator Troja 2G und Troja Classic an. Besonders beim Transport von Kleinteilen wie Besteck oder Schmuck erweist sich die Antirutschmatte als hervorragender Helfer.

Spezielle Handgriffe helfen dabei, alles im Griff zu behalten. Die Form des Handgriffs trägt maßgeblich zum Komfort bei der Benutzung des Rollators bei. Viele Hersteller bieten spezielle ergonomische Griffe an oder verbauen diese serienmäßig. Diese Griffe sind an die natürliche Form der Hand angepasst und erleichtern damit das Zugreifen. Ein Beispiel der Firma Dietz ist der Handgriff für Rollator Brado rechts.

Der Korb bildet ein zentrales Element, wenn der Rollator zum Transport von Einkäufen genutzt werden soll. Dieser ist bei vielen Modellen standardmäßig montiert, kann allerdings auch separat gekauft werden. Dies ist nützlich, wenn der Korb bei einer Überlastung beschädigt wurde. Ein Beispiel ist der Einkaufskorb für Rollator schwarz der Firma Dietz.

An sehr vielen Modellen kann ein Rückengurt angebracht werden. Dieser sichert den Benutzer während einer sitzenden Pause gegen Überkippen nach hinten und macht die sitzende Haltung zusätzlich viel bequemer. Die Verstellung des Gurtes ermöglicht die Anpassung in der Höhe auf die individuellen Bedürfnisse. Die Tiefe kann entweder eingestellt werden oder optimiert sich durch einen elastischen Gurt automatisch. Die Firma Topro bietet den Rückengurt mit Polster für Rollator Troja Classic und Olympos an, der all diese Kriterien erfüllt und das Equivalent der Firma Dietz ist der Rückenlehne für Rollator Brado.

Wenn der Rollator abgestellt werden muss, kann der Gehstock zum Einsatz kommen. Damit dieser immer griffbereit mitgeführt wird, kann ein Stockhalter montiert werden. Dieser besteht meist aus einer klammerartigen Vorrichtung zum Einklemmen des Stocks oder der Unterarmgehstütze. Eventuell ist noch eine Auflage am unteren Ende vorgesehen. Ein Stockhalter der Firma Topro beispielsweise ist der Stockhalter für Topro Troja und Troja 5G.

Für die Funktion der Bremsen sind die Bowdenzüge unerlässlich. Diese unterliegen durch die ständige Zugbelastung allerdings einem gewissen Verschleiß und müssen nach einiger Zeit getauscht werden. Die Firma Bischoff & Bischoff bietet dafür den Brems- und Bowdenzug f. Rollator B an.

Für den Spaziergang im Regen kann ein Rollatorschirm gute Dienste leisten. Dieser wird am Rahmen des Rollators befestigt und muss nicht festgehalten werden. Somit ermöglicht er das Führen des Rollators mit beiden Händen. Die Firma Rolko stellt hier beispielsweise den Rollatorschirm PROTEKTOR mit Halterung bereit.

Besonders bei langen Wegen kann eine gelegentliche Pause zur neuen Kraft verhelfen. Das Sitzen wird mit einem Rollatorkissen deutlich komfortabler. Es wird ganz einfach mit Bändern an der Sitzfläche des Rollators befestigt und kann somit in wenigen Sekunden an- und abgebaut werden. Als Beispiel hier das Rollatorkissen 38x16x3cm SUN schwarz des Herstellers WILD Gesundheitskissen.

Für die Lagerung über kurze oder längere Zeit kann es Sinn machen, den Rollator abzudecken. Besonders in staubbelasteten Bereichen und im Freien können dadurch witterungsbedingte Langzeitschäden vermieden werden. Dazu bietet sich eine mobile Rollatorgarage an. Der Hersteller MBP Pieper hat da die Garage aus Nylon für Rollatoren im Angebot. Diese ist mit Gewichten beschwert und fliegt somit nicht beim kleinsten Windstoß davon.

Für den längeren Transport, etwa in der Bahn oder im Flugzeug, sind große Transporttaschen erhältlich. Auf diese Art kann der gesamte Rollator staubdicht verpackt werden und gleichzeitig auf angenehme Weise transportiert werden. Der Hersteller Topro hat dafür die Transporttasche für Rollator Troja 2G, Troja Classic und Olympos im Sortiment.

Mit einem Rollatorschloss kann das Hilfsmittel gegen Diebstahl gesichert werden. Diese Artikel empfiehlt sich besonders, wenn der Rollator häufig für kurze Zeit abgestellt werden muss, da dieses Schloss sehr schnell angebaut und demontiert ist. Der Hersteller Topro bietet die Variante des Rollatorschlosses für Rollator Troja 2G, Troja Classic und Olympos an, welches sich allerdings dank des langen Sicherungskabels auch für andere Gehhilfen benutzen lässt.

Das Anbringen einer Taschenlampe sorgt in der dunklen Jahreszeit für eine bessere Sicht und erhöht zugleich die Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Lampe am Rollator anzubringen. Der Hersteller Topro stellt für diesen Fall sogar eine spezielle Rollatorlampe für Troja und Olympos her.

Elektronische Rollatoren – eine praktische Neuerung mit alltagstauglichem Mehrwert

Die elektrischen Rollatoren sind noch recht neu auf dem Markt. Es überrascht aber auch nicht, da die Technik sehr ausgereift sein muss. Zahlreiche Sicherheitsfunktionen dürfen keinesfalls fehlen, da sich die Menschen, die einen Rollator benutzen, vollends auf dessen Fähigkeiten verlassen müssen. Ein Ausfall des Systems würde dazu führen, dass eine hilflose Person mit einem schweren Elektrogerät allein auf weiter Flur steht.

Der elektrische Rollator funktioniert im Prinzip wie andere elektrische Fahrzeuge. Der Unterschied ist allerdings, dass der Rollator besonders leicht steuerbar sein muss. Häufig haben Menschen, die einen Rollator brauchen, kein besonders gutes Fingerspitzengefühl mehr. Bei einem Schlaganfallpatienten beispielsweise kann eine Körperhälfte sehr stark geschwächt sein, was Kraft und Gefühl angeht. Generell besitzen Menschen im hohem Alter nicht gerade die besten motorischen Fähigkeiten.

Der Rollator wird elektrisch von einer Batterie angetrieben, die etwa an der Stelle sitzt, wo sich bei einem normalen Rollator der Korb befindet. Diese Batterie befindet sich in einem geschlossenen Behälter, welcher doppelt genutzt wird und somit gleichzeitig als Stauraum dient. Eine farblich eindeutige Anzeige gibt Aufschluss über den Ladezustand der Batterie und warnt rechtzeitig, damit niemand plötzlich ohne Strom dasteht. Das Bewegen eines elektrischen Rollators mit entladener Batterie wäre aufgrund des höheren Gewichts umso schwerer.

Die Funktion des elektrischen Rollators besteht darin, dass er durch den Kontakt der Hände mit den Griffen bereits gestartet wird. Das manchmal schwerfällig Schieben von Hand entfällt und macht den Gang damit noch leichter. Der Benutzer kann sich ganz auf das Laufen konzentrieren und muss keine Kraft zur Bewegung des Rollators aufwenden.

Generell werden an einem elektrischen Rollator sehr hochwertige Materialien verbaut. Das liegt zum einen daran, dass die Elektronik ein höheres Gewicht mit sich bringt, welches natürlich getragen werden muss. Andererseits hängt das damit zusammen, dass die elektronischen Rollatoren ohnehin einen höheren Preis aufweisen. Um die größere Ausgabe zu rechtfertigen geben die Hersteller also alle Extras hinzu, die für das Modell verfügbar sind.

Die Erfindung der elektrischen Rollatoren bringt aber letztlich doch neue Möglichkeiten mit sich. Dadurch, dass der Benutzer nun keine Kraft mehr aufwenden muss, um das Gefährt zu bewegen, können auch Menschen noch selbstständig und mobil sein, denen es beispielsweise nur an der Handkraft fehlt, deren Beine allerdings noch in Ordnung sind. Beispiel hierfür wären Menschen, deren Hände etwa durch einen Arbeitsunfall fast funktionsunfähig geworden sind. Diese Möglichkeit der neuen Rollatoren erhöht den Komfort für gehbehinderte Menschen im Alltag zusätzlich und ermöglicht es ihnen, noch länger auf eigenen Beinen zu stehen als mit einem normalen Rollator.

Uneingeschränkt mobil - auf Reisen mit dem Rollator

Generell kann ein Rollator fast überall mit hingenommen werden. Öffentliche Gebäude, Einkaufszentren, Behörden und kulturelle Veranstaltungen sind oft barrierefrei eingerichtet, sodass der Rollator überall zur Hilfe genommen werden kann. Für den Transport im Auto oder in der Bahn sind viele Modelle mit wenigen Handgriffen faltbar und für den Transport im Flugzeug existieren sogar geschlossene Tragetaschen.

Der Rollator kann also Menschen mit einer Gehbehinderung oder ähnlichen Schwächen helfen, ihren Alltag besser zu meistern und ihnen auch einen Urlaub ermöglichen, wie sie ihn sonst nicht mehr erleben könnten. Die multifunktionalen Ausführungen erlauben das Gehen und Pausieren an nahezu allen Orten, während es spezielle Schlösser erlauben, den Rollator auch an Orten außerhalb des eigenen Grundstücks abzustellen. Besonders in fremden Regionen ist die Sicherheit des Rollators wichtig, da nicht überall innerhalb weniger Stunden ein neuer beschafft werden kann.

Besonders in Urlaubsgebieten wird häufig damit gerechnet, dass ältere Personen anreisen. Hier sind dann oftmals barrierefreie Eingänge im Außenbereich und Aufzüge im Innenbereich verfügbar, damit auch Rollatoren und Rollstühle jeden Winkel des Hotels erreichen. Weiterhin sind Urlaubsgebiete häufig mit Personal ausgestattet, welches Menschen mit offensichtlichen Schwierigkeiten gern weiterhilft.

Tipps, Tricks und Wissenswertes zum Thema

Viele Menschen wissen nicht um die Komplexität und die Funktionsweise eines Rollators und schaffen sich leichtfertig ein Gerät an, welches nicht zu ihren Bedürfnissen passt. Obwohl ein Therapeut den Rollator kostenfrei auf die persönlichen Befindlichkeiten einstellen würde, benutzen viele Menschen das Gerät mit falschen Einstellungen und riskieren dabei Schäden am Bewegungsapparat, welche schlecht bis überhaupt nicht ausgeheilt werden können.

Bei richtiger Einstellung verteilt der Rollator einen Teil der Last von den Beinen auf die Arme. Er hilft also, die Beine zu entlasten und hat dabei keinerlei Nachteile für den restlichen Körper, wenn die Höhe richtig eingestellt ist. Bei falsch eingestellter Höhe kann er allerdings für unangenehme Fehlbelastungen sorgen.

Die ursprüngliche Funktion ähnlicher Geräte, verwundeten Soldaten das Laufen wieder zu lehren, ist bis heute noch erhalten. In der Reha von Unfallpatienten oder chronisch Kranken wird der Rollator noch in seinem ursprünglichen Zweck genutzt. Dass aus diesem Notbehelf für Soldaten einmal die beliebteste Gehhilfe unserer Zeit entstehen würde, hätte der Erfinder sicher nicht gedacht.

Fazit: Vor- und Nachteile der Nutzung eines Rollators

Die Möglichkeiten des Rollators sind genauso umfangreich wie die Maßnahmen, die zur Vorsicht ergriffen werden müssen. Generell bringt der Rollator jenen Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ihre Selbstständigkeit wieder zurück und hilft ihnen, wieder selbst gehen zu können. In manchen Fällen kann dann sogar vollständig auf den Rollator verzichtet werden.

Die vielfältigen Möglichkeiten zur Nutzung in unterschiedlichen Situationen machen den Rollator zum Helden des Alltags. Er fördert schließlich nicht nur die Beweglichkeit, sondern hilft beim Transport von Einkäufen, bietet zu jeder Zeit eine Sitzmöglichkeit zum Einlegen einer Pause und kann mit Utensilien wie einem Regenschirm oder einer Taschenlampe versehen werden.

Die größte Gefahr bei der Benutzung eines Rollators ist die nicht fachgerechte Einstellung oder die Nutzung eines falschen Geräts. Das falsche Gerät kann beispielsweise bewirken, dass die Arme in unnatürlichen Positionen gehalten werden und somit bei längerer Benutzung Schulterprobleme verursachen. Eine falsch eingestellte Höhe könnte sich in Rückenschmerzen manifestieren. Möglicherweise werden sogar die Füße oder Knie in Mitleidenschaft gezogen, wenn die Haltung unnatürlich ist.

Weitere Gefahren können entstehen, wenn das Gleichgewicht oder die Reaktionsfähigkeit der betroffenen Person gestört sind. In diesen Fällen kann es bei der Bewegung im öffentlichen Verkehr zu Behinderungen und sogar Unfällen kommen. An dieser Stelle ist die Verwendung eines Rollators nur eingeschränkt, möglicherweise nur in Verbindung mit einer Begleitperson, zu empfehlen.

Insgesamt bringt der Rollator also eine Menge Vorteile, kann aber auch Nachteile aufweisen. Es empfiehlt sich in jedem Fall, einen Therapeuten oder Arzt zu konsultieren, bevor ein Rollator angeschafft wird. Nur eine medizinisch geschulte Fachkraft kann wirklich beurteilen, ob eine Person durch den Rollator mehr Vor- oder Nachteile hätte. Außerdem sollte das Erlernen der Rollator Lauftechnik unter einem geschulten Auge geschehen, da sich sonst falsche Bewegungsabläufe einschleichen können, die zu langanhaltenden Schäden am Bewegungsapparat führen.

Viele Menschen gewöhnen sich im Lauf der Zeit so an die Vorteile ihres Rollators, dass sie ihn gar nicht mehr hergeben möchten. Die Möglichkeit des mobilen Sitzplatzes und der allgegenwärtige Transportkorb gehören oft schneller als manch einer glaubt zum Komfort des Benutzers dazu. Auch, wenn oftmals am Anfang über den Rollator geschimpft wird, weil dieser als Symbol des Alterns gilt, so überwiegen die Vorteile stark.

Sollte der Fall eintreten, dass sich kein Rollator eignet, dann kann eine Fachkraft alternative Vorschläge machen, wie die Mobilität bestmöglich wiederhergestellt werden kann. Die Selbstständigkeit macht für viele Menschen schließlich auch einen großen Teil der Lebensqualität aus. Ein Verzicht auf den Gang zum Bäcker würde viele Menschen, besonders ältere Menschen, deutlich mehr belasten, als sie im ersten Moment zugeben möchten.

Bei fast allen Menschen wird der Rollator die erste Wahl sein, sobald sich die Frage einer Gehhilfe stellt. Der Gehstock ist zwar ein handliches und unauffälliges Utensil, bietet aber nicht die Vorteile eines Rollators. Besonders durch die neuen Entwicklungen elektrischer Rollatoren schafft die Technik neue Möglichkeiten für eingeschränkte Menschen, weiterhin am gemeinsamen Leben teilzunehmen.

Mit den Tipps und dem Hintergrundwissen aus diesem Ratgeber sollte die Wahl deutlich leichter fallen. Es gibt viele Punkte zu beachten. Wer sich jedoch an alle Hinweise hält, wird eine Gehhilfe erhalten, die die Lebensqualität und Lebensfreude enorm steigert. Das ist ja letztendlich auch das Ziel jeder medizinischen und therapeutischen Maßnahme.